Der erste Schultag
Nach der Eröffnungsfeier und der Klassengründung in der Aula hat man im soeben bezogenen Klassenzimmer endlich Zeit, seine Mitschüler und Mitschülerinnen näher kennenzulernen. Während einige sich im Stillen bereits überlegen, wer wohl zum neuen Freund oder zur neuen Freundin taugen könnte, erklärt der Klassenlehrer von Absenzen bis Zwischenstunde alles, was man für den Alltag am Gymnasium wissen muss. In einem anschliessenden Rundgang durch das Schulgebäude lernen die Schülerinnen und Schüler ihr neues «Zuhause» kennen, versuchen sich im Anschluss daran zu erinnern, wo schon wieder der Kopierapparat stand, wo man einen Kaffee bekommt oder in welchem Zimmer die Lateinlehrerin zu finden ist.

«Die Halle ist ganz neu, gleich findet darin zum allerersten Mal Sportunterricht statt.» Ungläubig lauscht die Klasse den Ausführungen, wonach der Turnunterricht im letzten Schuljahr noch oft in der Tiefgarage stattfinden musste – die neue Turnhalle wurde soeben erst fertiggestellt. Die Klasse freut sich darauf, bald auch in der neuen Halle dem Fussball nachrennen zu dürfen.
Bei so vielen neuen Eindrücken und Informationen ist es nicht verwunderlich, dass der Magen brummt. Das Mittagessen wird momentan noch im Klassenzimmer eingenommen, um die Durchmischung der Klassen aufgrund der Coronamassnahmen in Grenzen zu halten. Endlich hat die Klasse Zeit, sich in Ruhe auszutauschen und sich nochmals gegenseitig nach Informationen zu erkundigen, die im Verlauf des Morgens auf sie niedergeprasselt waren: «He, vo wänn bis wänn isch nomal s Sekretariat offe?» «Wänn hämmer eigentli die ersti Prüefig?» «Welä Spind häsch gno?»
Dustin Gygli, Deutschlehrer