Rapperswil: Die Stadt mit dem Smiley im Wappen
Am Mittwochnachmittag, während die Klassen des Untergymnasiums ihren freien Nachmittag geniessen, die Matura-Klassen an ETH und Universität Zukunftsluft schnuppern und die übrigen Klassen frei bekommen haben, geht das KZI-Team auf einen Ausflug nach Rapperswil. Entgegen den Prognosen sämtlicher Wetter-Apps herrscht prächtiges Spätsommerwetter, und die St. Galler Stadt am Zürichsee zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Rektorin Alexandra Siegrist fasst es beim Abendessen treffend zusammen: Auch wenn wir Zürcherinnen und Zürcher es nur ungern zugeben, Rapperswil liegt am Zürichsee wirklich einzigartig.
Aufgeteilt in hellblaue und rosa Gruppen, geht es entweder zuerst zum Boccia-Spiel oder auf eine Stadtführung. Danach werden die Rollen getauscht. Auf der Stadtführung erfahren wir, dass die Rapperswiler Bevölkerung stolz und selbstbestimmt ist. Es gibt kein Parlament; vielmehr beschliesst die Gemeindeversammlung über sämtliche Geschäfte. So auch darüber, ob der Wellenschlag unter den beiden Rosen im Wappen nicht besser umgedreht werden sollte, damit das Wappen statt eines traurigen einen lachenden Mund bekommt. Seither trägt die Rosenstadt Rapperswil einen Smiley im Wappen.
Unser Stadtrundgang führt uns für längere Zeit in den Bunker aus dem zweiten Weltkrieg, wo jetzt die Studentenverbindung Rudolfia ihren Stammsitz hat. Bei Stromausfall lässt sich deren Zapfhahn mit einem Generator per Tandem betreiben. Vor allem aber hören wir einiges über Verteidigungsstrategien in der Region des Linthkanals im Zweiten Weltkrieg, über die Akte Tannenbaum und deutsche wie später auch russische Spionage. Draussen auf der Gasse schnuppern wir wieder Rappenswiler Rosenduft und hören die mittelalterliche Legende über die Anfänge der Stadt: über Graf Rudolf von Rapperswils Baufreudigkeit und das grosse Vertrauen, das seine Frau Mechthild bei Hirschkühen genoss. Mechthild soll auch dafür verantwortlich gewesen sein, dass die Stadt vom linken auf das rechte Seeufer verlegt wurde. Wie das Resultat bestechend zeigt: Rudolf tat gut daran, auf Mechthild zu hören!
Beim Boccia-Spielen zeigen einzelne KZI-Lehrpersonen grosses Talent und eine gesunde Portion Ehrgeiz. Das Resultat lässt sich sehen. Andere haben das Nachsehen. Jedenfalls erweist sich ein gut gezielter Anschub der Kugel als sehr viel schwieriger als man erwarten könnte.
Der anschliessende Apéritif an traumhafter Lage am See bringt alle Gruppen wieder zusammen.
Die Tavolata im Anschluss schmeckt ausgezeichnet – besonders erwähnt seien die hausgemachten Pommes Frites, die es mit denjenigen der Mensa aufnehmen können, wie auch das fantastische Dessert.
Herzlichen Dank den beiden Organisatorinnen, Christine Jotterand und Corinne Schmidt, für Idee, Organisation und Durchführung. Es war ein sehr schöner Tag!
Ladina Bezzola Lambert